Die Abkürzung „OSB“ steht für „oriented strand board“ (Platte aus ausgerichteten Spänen). Ursprünglich ein Abfallprodukt der US-amerikanischen Sperrholzindustrie werden OSB-Platten schon seit vielen Jahren für Wand-, Dach- und Deckenkonstruktionen verwendet. Seit kurzem erfreuen sich die aus sehr groben, verleimten Spänen bestehenden Platten auch zunehmender Beliebtheit als preiswerte Alternative zu klassischen Parkettböden. Dafür spricht zum einen ihre Strapazierbarkeit. Zum anderen hat sich aber auch die markante Optik der OSB-Platten zu einem neuen Trend entwickelt. Die groben und unterschiedlich farbschattierten Späne geben der Oberfläche eine besondere Tiefe und einen ganz individuellen Holz-Look. Ähnlich wie unverputzte Wände aus Beton oder Mauerwerk verleihen sie Räumen einen sehr rustikalen und dabei gleichzeitig modernen Charme.
OSB als Bodenbelag wird üblicherweise schwimmend auf Estrich oder Spannplatten mit Trittschalldämmung verlegt. Zu beachten ist dabei, dass sich die Platten ca. zwei Tage akklimatisieren müssen – das minimiert eine nachträgliche Ausdehnung. Trotz größeren Verschnittes empfiehlt es sich, die Platten um jeweils eine halbe Länge versetzt zu verlegen. Die Stöße sind auf eine Linie zu bringen, der Einsatz von Spannbändern ist dabei unerlässlich. Die OSB-Platten werden durch Nut und Feder verbunden und miteinander vorzugsweise mit einem Einkomponenten-PU-Leim verklebt. Diese Leimqualität quillt in der Fuge und hält damit besser als Weißleim. Die Platten sind so zu leimen, dass oben auf der Fuge Leim austritt. Der herausgequollene Leim ist so früh wie möglich abzuziehen. Nachdem die ganze Fläche verleimt ist, wird diese mit einem Tellerschleifgerät vollflächig geschliffen, um geringe Absätze zu beseitigen.
Da OSB-Platten empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren, sollte man sie auf jeden Fall immer gut versiegeln. Hierfür gibt es von CLOU einen neuen, speziellen „OSB-Lack“, der sich durch eine gute Abriebfestigkeit und besonders hohe Füllkraft auszeichnet. Damit lässt sich eine angenehm begehbare, strapazierfähige, geschlossene Beschichtung erzielen, die auch die Fugen an den Plattenstößen versiegelt. Der letzte Punkt ist besonders wichtig, da nur wenige bereits als Fertigparkett konfektionierte OSB-Produkte auf dem Markt sind und daher meist große OSB-Platten mit einer recht simplen Nut-und-Feder-Verbindung am Boden verlegt werden.
So lackieren Sie OSB-Platten
Für die Versiegelung ist darauf zu achten, dass die zu behandelnde Fläche geschliffen, sauber, trocken sowie frei von Wachs, Öl und Fett sein muss.
Als Grundierung wird der OSB-Lack zu 20 % verdünnt aufgetragen. Nach guter Trocknung (ca. 12 Stunden bei guter Belüftung) wird die grundierte Fläche sorgfältig angeschliffen und mit ca. 10 % verdünntem OSB-Lack lackiert. Der Lack darf nicht zu dick aufgetragen und muss gleichmäßig verteilt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Für eine höhere Fülle und stärkere Strapazierfähigkeit werden mehrere Lackschichten aufgetragen. Zwischen den Lackiergängen muss jeweils geschliffen werden. Im Normalfall sind zwei bis drei Lackschichten ausreichend. So behandelte Flächen erhalten einen perfekten Schutz gegen Wasser, Öl, Fett und Haushaltsreiniger.